Es geht! Anders. Kreuzwegmeditationen in der Michaelgemeinde

Aus der tiefen Ruhe des Lock down und sehr spontan ist die ND-Gruppe der Michaelgemeinde zu Beginn der Fastenzeit zu neuen Aktivitäten erwacht. Auch in der Fastenzeit wollen wir einen kleinen, bescheidenen Beitrag leisten, u.a. als Beweis, dass die Kirche in Bockaden lebendig ist. Ottmar John

 

In der Michaelgemeinde wird in diesem Jahr des Weges Jesu gedacht. Vorbild ist der alte Brauch des Kreuzweges. An sechs Stationen wollen wir innehalten. Jeden Freitag um 18 Uhr findet auf dem Platz vor der Michaekirche eine kurze Kreuzwegmeditation statt. Auch in Bockraden kann es anders gehen.

 

Die Meditationen sind bzw. werden zu folgenden Stationen gestaltet:

  • 19.02.: Jesus wird zum Tode verurteilt
  • 26.02.: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern  
  • 05.03.: Jesus fällt unter dem Kreuz
  • 12.03.: Jesus begegnet den weinenden Frauen
  • 19.03.: Jesus wird seiner Kleider beraubt
  • 26.03.: Jesus stirbt am Kreuz

Bei Outdoorveranstaltungen sind wir der erblühenden Natur näher. Sie war für Christen aller Zeichen immer auch ein Hinweis auf die Überwindung des Todes, eine Vorahnung der Auferstehung. Und zugleich können wir uns so sehr leicht vor gegenseitiger Ansteckung schützen und die Coronaregeln einhalten. 

 

In den sechs Wochen vor Ostern fasten viele Menschen, um ihre Ernährungsgewohnheiten wieder in den Griff zu bekommen. Es geht! Sich anders zu ernähren kann sehr wohltuend und gesund sein. In vielen Kulturen und Religionen der Erde ist das Fasten eine wichtige Übung. Menschen im Islam und im Christentum besinnen sich in der Fastenzeit auf das Wesentliche. Im Ramadan wie in der Fastenzeit wollen Menschen sich bewusst machen, worauf es im Leben ankommt. Auf das, was man wirklich zum Leben braucht und wohin die Reise gehen soll. Es geht! Anders zu leben kann neue Horizonte eröffnen.

 

Christen feiern zu Ostern die Auferstehung Jesu Christi. Er ist vom Tod am Kreuz auferstanden und hat so die Überwindung des Todes für alle Menschen verheißen. In der Fastenzeit sich sein Leiden und Sterben vor Augen zu führen, öffnet die Augen für die vielfältigen Formen von Gewalt und Ungerechtigkeit in unserer Welt. Im Lichte der Osterbotschaft wird offenbar, wie weit Gottes Liebe reicht – bis in die abgründigen Erfahrungen des Schmerzes und der Erfahrung der Gottverlassenheit. Im Vertrauen auf diesen Gott haben Christen einen Grund: Es wird anders gehen können.

Dass die Erfahrung des Kreuzes nicht das letzte ist, was man von Jesus Christus sagen kann, ermutigt jeden, der ihm nachzufolgen versucht, gegen Zerstörung und Gewalt, gegen Ungerechtigkeit und Benachteiligung aufzustehen. Es geht! Anders.