Missbrauchsgutachten, Verbot der Segnung von Homosexuellen … Ist das noch unsere Kirche?

Rund 60 Delegierte der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) im Bistum Münster tagten am 18. März 2021 in einer Online-Videokonferenz.

 

Inhaltlich berieten sich die Frauen zum weiteren Engagement beim Klimaschutz. Nach einem Ausblick auf die nächste Podiumsdiskussion mit Umweltministerin Svenja Schulze am 29. August 2021 verabschiedeten sie Richtlinien für Richtlinien für ethisch-nachhaltiges Investment.

 

Gutachten zum Missbrauchsskandal in Köln: Kirche braucht einen Neuanfang

 

Bestürzt und verärgert zeigten sich die delegierten kfd-Frauen aus den 31 Regionen des Bistums Münster über das Prozedere des veröffentlichten Gutachtens zum Missbrauchsskandal im Bistum Köln.
Die gestrige Pressekonferenz habe klar gezeigt, dass die rein juristische Begutachtung der Missbräuche nicht ausreicht, sondern ehrlicher und aufrichtiger Wille zur Aufklärung nötig ist, gekoppelt mit einem Schuldeingeständnis und der Übernahme von persönlicher Verantwortung durch die Täter. Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) unterstützt eine Petition der Betroffeneninitiative "Eckiger Tisch" für eine unabhängige Aufarbeitung des Missbrauchs in der katholischen Kirche.

Die delegierten Frauen aus Münster sind sich mit dem kfd-Bundesverband, der kfd und dem Katholischen Deutschen Frauenbund im Bistum Köln sowie Maria 2.0 Rheinland einig, dass darüber hinaus ein Neuanfang in der katholischen Kirche dringend nötig ist.
Für eine Reform des kirchlichen Systems und eine Auseinandersetzung mit der Institution Kirche setzen sich die kfd-Frauen seit 2019 auch durch gemeinsame Aktionen mit der Bewegung Maria 2.0 in der Kooperation „Gleichberechtigung. Amen“ ein. Zuletzt forderten sie die Bischöfe der Frühjahrsvollversammlung mit einem Thesenanschlag an den Kirchentüren auf, die Weichen für dringend erforderliche Reformen zu stellen.

 

Zeichen setzen gegen Diskriminierung von Homosexuellen

 

Zutiefst empört zeigten sich die kfd-Delegierten weiterhin über das am Montag veröffentlichte Papier der Glaubenskongregation, wonach homosexuelle Paare nicht gesegnet werden dürfen.

„Damit sind wir nicht einverstanden! Alle Gegenstände unseres Alltages können gesegnet werden, aber sich liebende Menschen nicht? Wir kämpfen gegen eine Diskriminierung gleichgeschlecht-licher Paare“, so Jutta Lutterbey aus dem Vorstand des kfd-Diözesanverbandes.

Mit der Parole „Mein Gott … liebt und segnet alle Menschen!“demonstrieren die kfd-Frauen ihre Haltung und zeigten sich am Ende der Videokonferenz spontan mit Accessoires in allen Farben des Regenbogens – als Zeichen der Toleranz und Akzeptanz, aber auch der Hoffnung und Sehnsucht.

 Quelle: vom 19. März 2021 www.kfd-muenster.de/news/