Der Dokumentarfilm "Riders of Destiny" begleitet den 7-jährigen Sila und den 6-jährigen Firman bei ihrer täglichen Arbeit als Kinderjockeys auf der indonesischen Insel Sumbawa. Die beiden sind Freunde, aber sobald die Rennen starten, sind sie nur noch Rivalen. Sila ist ein kleiner Star, er hat schon viel gewonnen, und durch seine Siege wohnt die Familie inzwischen in einem kleinen Haus mit richtigen Fenstern. Firman dagegen muss noch viel lernen. Er ist noch sehr klein, aber auch er reitet schon seit 4 Jahren. Auf Sumbawa haben die Rennen eine lange Tradition. Seit jeher sitzen Kinder auf den Pferden, aber seit einigen Jahren werden die Jockeys immer jünger und Unfälle häufen sich.
Mehr Infos zum Film und den Trailer zum Film finden Sie unter:
Themen des Films:
KINDERARBEIT - am 12.6. ist der internationale Tag gegen Kinderarbeit. Die jungen Jockeys arbeiten, damit ihre Familien überleben können. Sie, bzw. gewissermaßen auch ihre Eltern, nehmen dafür ein großes Risiko in Kauf. Zum einen, weil die Rennen gefährlich sind, und zum anderen, weil die jungen Reiter die Chance auf eine vernünftige Bildung verpassen. Denn sie sind an über 100 Tagen im Jahr bei den Rennen unterwegs und deshalb nur selten in der Schule.
Dadurch verlieren sie die Chance auf eine vernünftige Bildung. Viele der Jockeys können am Ende der 4. Klasse weder richtig lesen noch schreiben. Als Erwachsene bleibt ihnen dann oft ebenfalls nur der Weg, ihre Kinder zu Jockeys auszubilden. Ein Teufelskreis.
Riders of Destiny läuft als Sondervorstellung am Sonntag, 12. Juni 2022, um 11:30 Uhr im Apollo-Kino Ibbenbüren.
Kurze Begrüßung und Ansprache vor dem Film und einer anschließenden Q&A / Gedanken-Austausch nach dem Film/ggf. mit Moderation und dem Besuch von Regisseur/Produzent. Der Film hat eine Länge von 90 Minuten und ist mit dem Deutschen Fernsehpreis „Beste Kamera“ ausgezeichnet worden.
Produzent ist Ansgar Pohle aus Ibbenbüren:
Wir haben 3,5 Jahre an dem Film gearbeitet. Ich erinnere mich noch, dass ich bei der Vorführung unseres Tanzfilms im Apollo im Gespräch danach über unser neues Projekt gesprochen haben und die Tatsache, dass wir keine Drehgenehmigung haben. Es war tatsächlich ein spannendes Projekt, das mir auch einige graue Haare eingebracht hat. Aber es ist ein - aus meiner Sicht - wirklich packender und auch berührender Film, der uns tief mitnimmt in eine Welt, die wirklich nicht nach dem 21. Jahrhundert aussieht. Sumbawa liegt direkt neben Lombok und Bali, das jeder kennt, und wirkt doch wie eine ganz andere Welt. Die kleinen Jungs sind uns wirklich ans Herz gewachsen und es ist auch nicht so, dass ihre Eltern „böse“ sind. Sie haben einfach nichts anderes gelernt, waren auch Jockeys und sehen daher keine andere chance, Geld zu verdienen. Was der Film wirklich klar zeigt ist, dass nur Bildung Chancen liefert, aus solchen Teufelskreisen auszubrechen.
Wir haben im Film einige Szenen, die uns selbst zu nahe gegangen sind, bewusst raus gelassen. Denn wir wollten nicht den moralischen Zeigefinger heben, sondern wir wollten uns mit dem Film ganz bewusst auf die Kultur vor Ort einlassen und versuchen zu verstehen, wie es dazu kommt, dass die Kinder dort einen so gefährlichen „Job“ machen müssen. Und wir haben uns dabei auch immer gefragt, was haben wir/die „reiche“ Welt damit zu tun, dass es so ist.
Der Film ist ganz bewusst kein Schocker, sondern eine empathische Annäherung an die Menschen in Sumbawa. Und dort gilt eben das, was auch hier in unserer Kultur Realität ist: Manche sind nun mal bereit, für den Profit andere auszubeuten und keine Rücksicht auf das Wohl der anderen zu nehmen.